Protokoll
89. Sitzung des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg
9. Juli 2025, Honigfabrik Wilhelmsburg
Beginn 18.30 Uhr, Ende 20.45 Uhr
Tagesordnung
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit
TOP 2: Ergänzungen zur Tagesordnung
TOP 3: Bericht des Vorstandes
TOP 4: Wegewarte in Wilhelmsburg; Struktur und Aufgaben – Informationen durch das Fachamt Management des öffentlichen Raumes
TOP 5: Zurück in die ZINNZukunft?! Zum Stand der Planungen des Zinnwerke e.V. und der Lawaetz-Stiftung
TOP 6: Drei Empfehlungsvorlagen
TOP 7: Neues aus den Quartieren
TOP 8: Rückmeldungen aus dem Regionalausschuss
TOP 9: Termine / Sonstiges
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit
Herr Holler eröffnet die 89. Sitzung des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg. Es sind Vertreterinnen und Vertreter aus acht, später neun Quartieren anwesend, damit ist der Beirat beschlussfähig. Ebenso nimmt ein Vertreter einer Partei (DIE GRÜNEN) an der Sitzung teil. Herr Holler bedankt sich bei der Honigfabrik für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Anschließend führt Herr Holler durch die heutige Sitzung.
TOP 2: Ergänzungen zur Tagesordnung
Zur vorliegenden Tagesordnung für die heutige Sitzung gibt es keine Ergänzungen.
TOP 3: Bericht des Vorstandes
Verfügungsfonds Beirat für Stadtteilentwicklung: Herr Holler informiert, dass vor der heutigen Sitzung ein separates Treffen des „Vergabegremiums“ stattfand, um über die vorliegenden Anträge zu beraten. Das „Vergabegremium“ trifft sich regelhaft vor den Sitzungen, um über Anträge zu entscheiden. Alle Mitglieder sind aufgefordert an den Vergabesitzungen teilzunehmen, zur Beschlussfähigkeit ist die Anwesenheit von mindestens fünf Quartieren erforderlich. Eine separate Einladung erfolgt durch die Geschäftsstelle. Herr Holler berichtet des Weiteren, dass in diesem Jahr noch ca. 2.400 Euro für Projektförderungen zur Verfügung stehen (einige, wenige Anträge aus 2024 wurden noch nicht final abgerechnet). Herr Holler weist zusätzlich darauf hin, dass die großzügige Bereitstellung der Verfügungsfonds-Mittel in Höhe von 10.000 Euro durch die Wilhelmsburger Firma Mankiewicz Gebr. & Co. (GmbH & Co. KG) letztmalig in 2025 erfolgt. Das Jahr 2025 muss entsprechend dazu genutzt werden, alternative Finanzierungsquellen für den Verfügungsfonds zu finden. Alle Beiratsmitglieder sind angehalten, sich daran zu beteiligen. Erste Gespräche wurde dazu bereits mit potenziellen zukünftigen Förderern geführt.
Öffentlichkeitsarbeit Postwurfsendung: plankontor hat in Abstimmung mit dem Vorstand und dem Regionalbeauftragten Wilhelmsburg/Veddel einen Info-Flyer erstellt (Auflage: 2.500 Stück). Zusätzlich hat plankontor in den beiden derzeit nicht besetzten Quartieren (Georgswerder, Peter-Beenck-Straße) eine flächendeckende Verteilung durchgeführt. Alle Beiratsmitglieder sind angehalten, diesen in ihren Quartieren zu verteilen.
Wahlperiode 2026-2028 Beirat für Stadtteilentwicklung: Die aktuelle Wahlperiode des Beirates endet zu Ende 2025. Auch für die derzeitigen Mitglieder ist eine erneute Bewerbung für die kommende Wahlperiode (2026-2028) erforderlich. Die Mitglieder des Beirates werden vom Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel gewählt und nach Beschluss der Bezirksversammlung eingesetzt. Der Kurz-Bewerbungsbogen wird zeitnah von der Geschäftsstelle zunächst an die derzeitigen Mitglieder übermittelt. Der Eingang der Bewerbungen sollte möglichst bis September 2025 erfolgen.
TOP 4: Wegewarte in Wilhelmsburg; Struktur und Aufgaben – Informationen durch das Fachamt Management des öffentlichen Raumes
Herr Hinz, Fachamtsleiter Management des öffentlichen Raumes (Fachamt MR), und Frau Gummert, Abteilungsleiterin Straßen, erläutern die Struktur und die Aufgaben der Wegewarte im Bezirksamt Hamburg-Mitte:
- Das Fachamt MR ist dem Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt im Bezirksamt Hamburg-Mitte zugehörig. Im Fachamt MR sind ca. 240 Kolleginnen und Kollegen beschäftigt, die an 5 Standorten im Bezirksgebiet ansässig sind. Der Gesamt-Umsatz des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes beläuft sich auf ca. 30 Millionen Euro pro Jahr. Zuständig ist das Fachamt MR für Straßen (Sondernutzungen, Schlaglöcher,…), Stadtgrün (Parks, Spielplätze, Bäume,…) und für Gewässer (Hausboote, Bäche, Öjendorfer See,…). Annähernd 40 % der Flächen in der Stadt sind öffentlicher Raum und liegen somit in der Zuständigkeit von MR.
- Frau Gummert ist als Abteilungsleiterin Straßen auch für den Bereich Straßenunterhaltung und damit die Wegewarte verantwortlich. Im Bereich Straßenunterhaltung bestehen 25 Stellen; ein Drittel der Stellen sei aktuell nicht besetzt, so dass viele Vertretungssituationen entstehen. Untergliedert ist der Bereich in zwei Reviere (West und Ost), mit jeweils einer Revierleitung, zwei Techniker:innen und acht Wegewarten. In Wilhelmsburg sind insgesamt drei Wegewarte eingeplant, wobei die Stelle des Bereichs Wilhelmsburg-Ost derzeit nicht besetzt ist. Wegewarte sind für die Schadensaufnahme zuständig. D. h. sie begehen monatlich jeden Abschnitt in ihrem Zuständigkeitsbereich und stellen die bestehenden Schäden fest. Die Schadensaufnahme erfolgt für Fahrbahnen, Nebenflächen, Beschilderung, Gräben, Zustand nach Baustellen etc. und auch beispielsweise bei privaten Hecken, wenn diese in den öffentlichen Bereich hineinwachsen und damit den Fußweg übermäßig einengen. Die Einschätzung der Schadensschwere erfolgt durch die technischen Fachkräfte, die entsprechend Firmen zur Mängelbehebung beauftragen, sofern der Schaden nicht durch das Revier selbst behoben werden kann. Priorität hat grundsätzlich immer die Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Für den gesamten Bereich Straßenunterhaltung stehen bezirksweit jährlich ca. 2 Millionen Euro an Haushaltsmitteln zur Verfügung, die entsprechend priorisiert eingesetzt werden. Frau Gummert weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Regelhaushalt zusätzlich ca. zwei Millionen Euro für den Bereich Verkehrsplanung bereitstehen. Herr Hinz erläutert, dass die Mittel von der Fachbehörde zur Verfügung gestellt werden und die Bezirke mit diesen Mitteln haushalten müssen. Über die Höhe der Mittel findet ein kontinuierlicher, implementierter Austausch zwischen den Fachbehörden und den Bezirksämtern statt.
Zu den Informationen von Herrn Hinz und Frau Gummert gibt es folgende Anmerkungen/ Nachfragen:
- Ein Gast kritisiert, dass die Kontrolle von Straßenbeleuchtung und die Pflege von öffentlichen Grünflächen nicht ausreichend erfüllt werde. Die Arbeit der Stadtreinigung Hamburg und von Hamburg Verkehrsanlagen zur Reparatur defekter Leuchten erfolge hingegen schnell und zuverlässig. Frau Stolze erklärt, dass die Heuernte vor der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in diesem Jahr sehr gut funktioniert habe.
- Auf die Kritik, dass insbesondere nach den zahlreicher werdenden Starkregenereignissen durch große Pfützen Gehwege eine Zeit lang teilweise gar nicht mehr begehbar seien erläutert Frau Gummert, dass die bestehende Infrastruktur stellenweise für heutige Starkregenereignisse nicht ausgelegt sei. Sie verweist in diesem Zusammenhang explizit zusätzlich auf den Melde-Michel, über den Schäden, aber auch größere Pfützen nach Starkregenereignissen, gemeldet werden können (https://www.hamburg.de/verkehr/melde-michel). Eine fachliche Prüfung der Meldungen findet in jedem Einzelfall statt. Ob Maßnahmen erforderlich sind und in welchem zeitlichen und fachlichen Rahmen diese durchgeführt werden, entscheidet der zuständige Fachbereich. Die Verkehrssicherheit stehe, wie bereits erläutert, bei der Priorisierung immer im Vordergrund. Weitere Informationen zum Thema Starkregenereignisse sind abrufbar unter https://geoportal-hamburg.de/wasseratlas/.
- Frau Gummert erläutert auf die Kritik, dass der Melde-Michel zu unverbindlich in den Antworten auf die Schadensmeldungen sei, dass bei der Fülle an Meldungen eine individualisiertere Rückmeldung nicht leistbar sei. Auch könnten keine konkreten Zeitpunkte zur Schadensbehebung erfolgen, da durch neu hinzukommende Meldungen oftmals die Priorisierung angepasst werden müsse.
- Herr Holler erkundigt sich nach Maßnahmen zur Besetzung der vakanten Stellen. Dazu erläutert Herr Hinz, dass das Bezirksamt für Fachpersonal u. a. auch in Konkurrenz zu Fachbehörden, Landesbetrieben und der Privatwirtschaft stehe. Darüber hinaus mache sich der demografische Wandel immer stärker bemerkbar, was zusätzlich eine Herausforderung für die Neubesetzung von vakanten Stellen darstelle. Gemeinsam mit der Personalabteilung werden viele Recruiting- und Personalbindungsmaßnahmen durchgeführt. Der Bereich „Straßen“ steht dabei regelhaft im Fokus.
- Frau Gummert erläutert, dass Bordsteine zwei Funktionen beinhalten; einmal zur Straßenbegrenzung und einmal zur Wasserlenkung.
- Ein als Gast an der Sitzung teilnehmender Gewerbetreibender erkundigt sich bzgl. der Aufstellung von sog. Kundenstoppern zu Werbezwecken. Dazu erläutert Herr Hinz, dass Gehwege dem öffentlichen Verkehr gewidmet sind und für das Aufstellen von Kundenstoppern eine Sondernutzungsgenehmigung erforderlich ist. Dabei erfolgt die Entscheidung zur Genehmigung immer konkret ortsabhängig (Gehwegbreiten zur Durchlässigkeit für Rollstühle und Kinderwagen, Nachbarschutz-Belange, Designvorgaben, etc.). [Nachträgliche Anmerkung zu Protokoll durch das Fachamt MR: Aufgrund von Werberechtsverträgen/-konzessionen der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sind Kundenstopper nur auf privaten Verkehrsflächen nach HWG § 25 zugelassen.]
TOP 5: Zurück in die ZINNZukunft?! Zum Stand der Planungen des Zinnwerke e.V. und der Lawaetz-Stiftung
Frau Zierott (geschäftsführende Vorständin Lawaetz-Stiftung) und Herr Reyes Loredo (Vorstand Zinnwerke e.V.) stellen die Planungen und den aktuellen Arbeitsstand zur Weiterentwicklung der Zinnwerke vor:
- Die Zinnwerke sind ein Schaffensort für Selbstständige, Unternehmen, Aktivistinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Künstler, Kreativschaffende, gemeinwohlorientierte Projekte und Initiativen und NGOs. Seit 2011 setzt sich der Verein Zinnwerke e.V. für den Erhalt des ca. 7.000 Quadratmeter großen Areals und die Weiterentwicklung der Angebote ein.
- Im Jahr 2019 wurde ein erstes Konzept für ein Zukunftskonzept durch den Verein erarbeitet und durch einen Beschluss der Bezirksversammlung verabschiedet. 2022 wurde dieses nochmals aktualisiert. Der Prozess beinhaltete zum damaligen Zeitpunkt jedoch noch nicht die Erstellung eines tragfähigen betriebswirtschaftlichen
- Im Sommer 2024 wurde dieser Prozess erneut aufgegriffen. Durch eine Drucksache der Bürgerschaft wurde die Lawaetz-Stiftung als externer Dienstleister mit der Unterstützung des Zinnwerke e.V. beauftragt. Die Lawaetz-Stiftung berät und unterstützt im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH), vertreten durch den Bezirk Hamburg-Mitte, als intermediär tätige Einrichtung den Zinnwerke e.V. bei der Erstellung eines ökonomisch tragfähigen Betriebskonzeptes. Gleichfalls beinhaltet der Prozess die Erstellung eines Umbau- und Sanierungskonzeptes inklusive valider Aussagen zu Sanierungs- und Modernisierungskosten für die Zinnwerke. Es wird betont, dass die Erstellung des Konzeptes durch den Zinnwerke e.V. selbst erfolgt, die Lawaetz-Stiftung diesen Prozess aber intensiv begleitet. Grundlage bildet die Senatsdrucksache 22/14940 vom 10.04.2024 Planungsmittel für Umbau und Sanierung der Zinnwerke in Wilhelmsburg. Darüber hinaus wird das Konzept Aussagen zur zukünftigen Angebots- und Betreiberstruktur und zur Rechtsform beinhalten.
- Die aktuellen Arbeitsschwerpunkt liegen in der Erstellung einer architektonische Machbarkeitsstudie zur baulichen Weiterentwicklung des Areals (die Ergebnisse sollen voraussichtlich im 3. Quartal 2025 vorliegen), in der Abstimmung der Pfahlgründungsuntersuchung mit der Eigentümerin Sprinkenhof GmbH sowie in der Spezifizierung eines ökonomischen Betriebskonzeptes.
- Die Pfahlgründungsuntersuchungen sind erforderlich, da die Zinnwerke auf Eichenpfählen gründen deren Standhaftigkeit gewährleistet ist, solange die Pfähle von ausreichend Wasser umgeben sind.
- In das Betriebskonzept fließt ebenfalls mit ein, welche Bedarfe im Stadtteil an Angeboten, Nutzungen, Räumlichkeiten etc. vorhanden sind.
- Das Umbau-, Sanierungs- und Betriebskonzept soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden und als Grundlage für die sich daraus ergebene, erforderliche Einwerbung von Mitteln dienen.
Zu den Informationen von Frau Zierott und Herrn Reyes Loredo gibt es folgende Anmerkungen/ Nachfragen:
- Auf die Nachfrage inwiefern die Sprinkenhof GmbH als Eigentümerin den Prozess unterstützt bzw. diese das Areal u.U. an einen meistbietenden Investor verkaufen könnte, erklären Frau Zierott und Herr Reyes Loredo, dass die Sprinkenhof GmbH in sämtliche Prozesse von Beginn an eingebunden ist und alle Schritte eng abgestimmt sind. Frau Zierott weist darüber hinaus darauf hin, dass die Sprinkenhof GmbH ein stadteigenes Unternehmen ist und der Prozess der Konzepterstellung durch die Senatsdrucksache 22/14940 initiiert wurde.
- Als Idealbild der Zinnwerke der Zukunft schwebt Herrn Reyes Loredo ein offener Ort ohne Zäune mit vielfältigen Nutzungen und einer tiefen Verankerung im Stadtteil – wirtschaftlich tragfähig, aber gemeinwohlorientiert – vor.
- Frau Zierott erläutert, das derzeit noch keine verbindlichen Aussagen zur zukünftigen Rechtsform getroffen werden können. Darüber hinaus erläutert Frau Zierott, dass aus Sicht der Stadt auch kommerzielle Nutzungen Teil der zukünftigen Struktur sein können, auch damit zu einem späteren Zeitpunkt möglichst keine Subventionierung erforderlich wird.
TOP 6: Drei Empfehlungsvorlagen
Die Anwesenden erörtern die mit der Einladung zur Sitzung verschickten Empfehlungsvorlagen.
Beiratsempfehlung 2/2025: Zukunft der ambulanten sowie stationären ärztlichen Versorgung in Wilhelmsburg
Die Versorgung der Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger mit Fachärzten war bislang bereits deutlich unzureichend. Mahnende Aufrufe in der Vergangenheit haben hier bislang keinerlei Abhilfe geschaffen.
Die nun geplante Schließung des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß Sand ist für den Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner ein großer Schock, auch wenn manche insgeheim dies schon befürchtet hatten. Durch den Wegfall der stationären und der wohnortnahen Notfall- und Akutversorgung wird sich die Versorgungslage im Stadtteil weiter verschlechtern. Dies ist für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht hinnehmbar. Gerade auch unter dem Aspekt, dass Wilhelmsburg in den kommenden Jahren durch diverse Bauvorhaben deutlich an Einwohnerinnen und Einwohnern wachsen wird, ist eine gute und umfassende ambulante, stationäre und wohnortnahen Notfall- und Akutversorgung unabdingbar. Um dies zu gewährleisten, besteht seitens der Stadt Hamburg dringender Handlungsbedarf. Es bedarf eines „Gesundheitskonzepts Wilhelmsburg“, in dem auch die Zukunft des Krankenhauses „Groß Sand“ – bspw. durch Übernahme durch die Stadt Hamburg – enthalten ist. Die Versorgung einer solchen „Mittelstadt“ muss dabei neben ausreichenden Haus- und Facharztkapazitäten auch ein stationäres Angebot für regelhafte Erkrankungen und Verletzungen beinhalten. Das Ziel muss sein, eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.
Ein solches Gesundheitskonzept darf allerdings nicht am Reißbrett entstehen, sondern muss gemeinsam mit den Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburgern erstellt werden, damit die lokalen Bedarfe möglichst passgenau umgesetzt werden können.
Der Beirat für Stadtteilentwicklung empfiehlt dem Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel dringend, sich dafür einzusetzen, dass ein runder Tisch ins Leben gerufen wird, bei dem – unter Beteiligung der Politik, der Verwaltung, der Bürger sowie aller lokalen Akteure im Gesundheitssektor – ein „Gesundheitskonzept Wilhelmsburg“ entwickelt wird. Bis zur Einrichtung eines solchen runden Tisches soll die Beteiligung der Beiräte in Wilhelmsburg durch die Entsendung informierter Vertreter (bspw. des Vorsitzenden des Regionalausschusses) in die Beiräte sichergestellt werden.
Über die Empfehlungsvorlage stimmt der Beirat für Stadtteilentwicklung wie folgt ab:
23 Ja-Stimmen, davon 9 Beiratsmitglieder und Vertreter:innen von 1 Partei (DIE GRÜNEN)
Keine Enthaltungen
Keine Gegenstimme
Damit ist die Empfehlung verabschiedet.
Beiratsempfehlung 3/2025: Kita-Versorgung im Neubaugebiet Georgswerder
Der Stadtteil Georgswerder wird in naher Zukunft viele neue Bewohnerinnen und Bewohner bekommen. Neben mehreren Baugemeinschaften, gibt es einen SAGA-Bau, welcher im Besonderen auf Familien ausgelegt ist. Die Erstbezüge in den Baugemeinschaften und im SAGA-Bau beginnen bereits im Frühjahr 2026. Mit allen Neubezügen braucht der Stadtteil am Ende schätzungsweise für 70 Kinder einen Kitaplatz. Die Baugenehmigung für die geplante Kita vom vorgesehenen Kita-Träger Weltwissen-Kitas, verzögert sich, bis wann ist ungewiss. Der Träger wäre für eine Zwischenlösung bereit, damit die Kinder im Stadtteil ankommen können und nicht nach Fertigstellung der geplanten Kita wieder Umgebung und Bezugspersonen wechseln müssen. Die Sozialbehörde verweist auf umliegend Kita-Versorgungen, sowie auf die IBA. Beides führt nicht zu einer ortsnahen Kita-Versorgung für die dort lebenden Familien. Wieder einmal kommt es zu einem Einzug in ein Neubaugebiet ohne das die sozialen Infrastrukturen fertiggestellt sind.
Der Beirat für Stadtteilentwicklung empfiehlt daher dem Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass das Genehmigungsverfahren für die vorgesehene Weltwissen-Kita beschleunigt wird und das bis zur Fertigstellung eine Zwischenlösung mit der Sozialbehörde und dem Träger gefunden wird.
Über die Empfehlungsvorlage stimmt der Beirat für Stadtteilentwicklung wie folgt ab:
20 Ja-Stimmen, davon 9 Beiratsmitglieder und Vertreter:innen von 1 Partei (DIE GRÜNEN)
Keine Enthaltungen
Keine Gegenstimme
Damit ist die Empfehlung verabschiedet.
Beiratsempfehlung 4/2025: Baustelle Georg-Wilhelm-Straße und Trettaustraße – Baufortschritt beschleunigen und Kommunikation verbessern!
Bereits seit mehreren Jahren wird die Georg-Wilhelm-Straße umfassend saniert und grundinstandgesetzt. Im Zuge dessen wurde Mitte Oktober 2024 das Baufeld erweitert und schließt seither den gesamten Kreuzungsbereich Georg-Wilhelm-Straße / Trettaustraße mit ein und erstreckt sich mit einer Vollsperrung ab Kuckuckshorn bis zur Tankstelle Nordoel (Georg-Wilhelm-Straße 205). Eine Fertigstellung dieses Abschnitts war für Mitte März 2025 angekündigt. Davon sind wir meilenweit entfernt! Stattdessen herrscht seit ca. acht Wochen Stillstand auf der Baustelle. Laut Artikel im NEUEN RUF vom 21.06.2025 sei ein während der Baumaßnahme festgestellter erhöhter Grundwasserspiegel für den Baustopp verantwortlich. Wann die Bautätigkeit wieder aufgenommen werden könne und wann mit einer Fertigstellung zu rechnen sei, könne zum derzeitigen Zeitpunkt weder vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) noch von der bauausführenden Firma EUROVIA Bau GmbH gesagt werden. Auch auf direkte Nachfragen wird nicht reagiert und eine Anwohnerkommunikation findet nicht statt.
Der Beirat für Stadtteilentwicklung empfiehlt dem Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel, sich bei den verantwortlichen Stellen dafür einzusetzen, dass die Bautätigkeit so schnell wie möglich wieder aufgenommen und die Baustelle zügig fertiggestellt wird und parallel eine kontinuierliche und zeitnahe Information über das weitere Vorgehen, zeitliche Abläufe etc. an die Anwohnerinnen und Anwohner erfolgt.
Über die Empfehlungsvorlage stimmt der Beirat für Stadtteilentwicklung wie folgt ab:
Über die Empfehlungsvorlage stimmt der Beirat für Stadtteilentwicklung wie folgt ab:
22 Ja-Stimmen, davon 9 Beiratsmitglieder und Vertreter:innen von 1 Partei (DIE GRÜNEN)
Keine Enthaltungen
Keine Gegenstimme
Damit ist die Empfehlung verabschiedet.
TOP 7: Neues aus den Quartieren
Ausbesserung Fußweg Kirchdorfer Straße: Herr Demann berichtet, dass der Fußweg entlang der Kirchdorfer Straße zwischen Siedenfelder Weg und Schönenfelder Straße umfassend ausgebessert wurde.
TOP 8: Rückmeldungen aus dem Regionalausschuss
Herr Holler informiert die Anwesenden zu den vom Beirat verabschiedeten Empfehlungen Grundreinigung der Fußgängerbrücke beim S-Bahnhof / Busbahnhof Wilhelmsburg (Muharrem-Acar-Brücke) und Überdachung Marktplatz Stübenplatz:
Grundreinigung der Fußgängerbrücke beim S-Bahnhof / Busbahnhof Wilhelmsburg (Muharrem-Acar-Brücke): Nach einem Vor-Ort-Termin in der 20. KW 2025 plant die Stadtreinigung Hamburg (SRH) in einem ersten Schritt derzeit die konkrete Umsetzung der Grundreinigung. Die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer. Das Weiteren erfolgt eine Reinigung der Entwässerung sowie der Trummen zweimal jährlich. Eine Reinigung der Geländer erfolgt nach festgestelltem Bedarf. Graffiti, Sticker und Plakate werden ebenfalls nach Bedarf entfernt. Hierbei gilt, dass nur politische, rassistische oder sexistische Inhalte durch den LSBG entfernt werden. Dies erfolgt i.d.R. umgehend. Letztmalig war der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer dafür im Oktober 2024 vor Ort. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat darüber hinaus Hamburg Verkehrsanlagen GmbH über die defekte Beleuchtung im Bereich der Brücke informiert.
Überdachung Marktplatz Stübenplatz: Der Bezirk Hamburg-Mitte wird kurzfristig einen Auftrag für die Bauwerksprüfung der Dachkonstruktion erteilen. Eine Entscheidung über die PV-Anlage kann erst nach Vorlage der Auswertung der Bauwerksprüfung erfolgen. Das Ergebnis der Prüfung wird voraussichtlich am Ende des 3. Quartals 2025 vorliegen, daraus ergeben sich die weiteren Schritte.
TOP 9: Termine / Sonstiges
Wasserspender in Wilhelmsburg: Die Anwesenden erörtern die Situation der nicht ausreichenden Versorgung mit Trinkwasserbrunnen im Stadtteil. Es wird vereinbart, in der nächsten Sitzung eine Empfehlung mit dem Ziel zu verabschieden, konkrete Standortvorschläge für weitere Trinkwasserbrunnen zu machen. Im Vorfeld sind die Mitglieder und weitere Interessierte aufgefordert, konkrete Standortvorschläge an die Geschäftsstelle unter wilhelmsburg@plankontor-hamburg.de zu übermitteln.
Termine Beirat für Stadtteilentwicklung: Die nächsten Sitzungen des Beirates finden jeweils mittwochs am 24. September und am 26. November um 18.30 Uhr statt (der Ort steht noch nicht fest). Die Mitglieder und weitere Interessierte erhalten ca. zwei Wochen vorher eine gesonderte Einladung und ggf. weitere Sitzungsunterlagen.
Protokoll: Michael Schöndienst, plankontor, in Abstimmung mit dem Vorstand des Beirates für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg und dem Regionalbeauftragten im Bezirksamt Hamburg-Mitte.
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH
Michael Schöndienst